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Nichts ist mehr wie es war – wir müssen umdenken

Dohr, den 31.07.2022

Wir haben „Goldene Zeiten“ hinter uns, Jahrzehnte ohne Kriege in unserer Region, relativen Wohlstand, keine Engpässe bei der Energieversorgung usw. Alles war so selbstverständlich. Und dann kommt Corona und trifft viele Familien hart und beeinträchtigt das öffentliche Leben und soziale Miteinander massiv. Es gibt einen Krieg direkt vor unserer Haustür und daraus resultierend nun Engpässe in der Energieversorgung und damit einhergehende Preissprünge beim Energiebezug, welche vielen Familien große Probleme bereiten werden.

Wir alle sind deshalb aufgerufen unser Verhalten im Umgang mit Energie (Strom, Gas, Wasser usw.) gewissenhaft zu überdenken. Dies zunächst im eigenen Interesse wegen der finanziellen Belastungen, aber auch in der Verantwortung für die uns nachfolgenden Generationen.

Jeder ist in seinem unmittelbaren Verantwortungsbereich angehalten, Einsparmöglichkeiten auszuloten und umzusetzen. Auch die Gemeinden. Und so hat sich der Gemeinderat Dohr in der letzten Sitzung intensiv mit Überlegungen zu möglichen Energieeinsparungen im gemeindlichen Bereich auseinandergesetzt und folgende Beschlüsse gefasst:

 

Die zum Teil noch in den Straßenlampen vorhandenen alten und sehr energieintensiven Leuchtmittel werden im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten sukzessive gegen energiesparende Leuchtmittel ausgetauscht. Mit diesen Arbeiten wird in Kürze begonnen.

 

Die Straßenbeleuchtung brennt bisher die ganze Nacht durch vom Einbruch der Dämmerung bis zum frühen Morgen. Das sind im Jahresschnitt 10 Stunden täglich und verursacht Kosten von rd. 25.000 € jährlich. Nach intensiver Diskussion hat man sich im Gemeinderat entschieden die Straßenbeleuchtung künftig nachts von 1 Uhr bis 4 Uhr auszuschalten. Nach überschlägigen Berechnungen können hierbei neben der Energie, die im ganzen Land anderweitig nötig gebraucht wird, für die Gemeinde und damit die Steuerzahler jährlich rd. 8.000 € eingespart werden. In diesem Zusammenhang verweise ich auch auf die Szenarien der drohenden Gas- und Stromknappheit, wo alle aufgerufen sind zu sparen. Und zum Stichwort „Gasverstromung“: wenn wir Strom sparen, sparen wir auch Gas, weil ein nicht unbeachtlicher Anteil an Gas (nämlich rd. 14%) für die Stromerzeugung benötigt wird.

 

Das Ausschalten der Straßenbeleuchtung wird nicht jedem gefallen; aber ich bin der Meinung, dass die mit dem stundenweisen Abschalten der Straßenbeleuchtung einhergehenden Beeinträchtigungen oder Unannehmlichkeiten vertretbar sind. Dies insbesondere im Verhältnis dazu, mit welchen Beeinträchtigungen andere Regionen umgehen müssen.

Um feststellen zu können, ob die erwarteten Einsparungen in dem geplanten Umfang eintreten und keine unvertretbaren Beeinträchtigungen durch das stundenweise Ausschalten der Straßenbeleuchtung entstehen, hat der Gemeinderat festgelegt, dass nach einem Jahr überprüft wird, ob sich die beschlossene Maßnahme als sinnvoll erwiesen hat.

Vor dem Hintergrund der obigen Ausführungen bitte ich um Verständnis für das zunächst versuchsweise stundenweise Abschalten der Straßenbeleuchtung. Warten wir mal ab, wie dies sich in unserem Alltagsleben auswirkt.

Toni Göbel, Ortsbürgermeister